In den vergangenen Jahren habe es einen massiven Rückgang von Insekten gegeben. Sie seien jedoch für die Landwirtschaft und den Obstanbau von großer Bedeutung. Gemeinsam mit Landwirten, Jagdpächtern, Vertretern der Naturschutzverbände und der Jagdgenossenschaften hatte sich die SPD-Fraktion in allen Ortsteilen mögliche Flächen angeschaut, die sich als Blühwiesen oder Blühstreifen eignen.
Löhnberg fängt jedoch nicht bei Null an. Es gibt in der Großgemeinde bereits erste Flächen, auf denen Blühstreifen angelegt sind. Am Aussichtsturm in Löhnberg sind in diesem Jahr ein großes Sonnenblumenfeld und ein Blühstreifen angelegt worden, und auch am Kallenbach-Radweg in Obershausen existieren schon insektenfreundliche Blühwiesen.
Der CDU falle die Zustimmung zu dem Antrag aus den genannten Gründen leicht, sagte Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Schäfer. Ein Wermutstropfen sei die Tatsache, dass er bei vermehrtem Insektenaufkommen auch wieder häufiger sein Auto waschen müsse, erklärte er mit einem Augenzwinkern.
Die Finanzierung der Blühmischungen wird über den Bürgerhaushalt der Gemeinde abgewickelt
Der Antrag sieht vor, dass der Gemeindevorstand in Zusammenarbeit mit den Landwirten, Jagdpächtern sowie Vertretern von Naturschutzverbänden und Jagdgenossenschaften weitere Flächen bestimmen soll, die als Blühstreifen und -wiesen genutzt werden können.
Die Finanzierung der verschiedenen Blühmischungen soll über den Bürgerhaushalt abgewickelt werden. Der Bürgerhaushalt ist ein Topf, der für Projekte dieser Art genutzt werden kann und den die Gemeinde mit jährlich 10 000 Euro ausstattet. Sollte für das Projekt „Blühwiesen“ der Betrag von 5000 Euro allerdings überschritten werden, ist die Zustimmung des Parlaments einzuholen. Die Blühsamen sind auf eine mehrjährige Blütezeit angelegt, um langfristig wirken zu können.
Einstimmigkeit im Parlament herrschte auch beim zweiten Antrag der SPD-Fraktion. Gegenstand des Tagesordnungspunkts war die Bordsteinkante in der Wetzlarer Straße Höhe des Seniorenzentrums Fellersborn.
Der Gemeindevorstand werde aufgefordert zu prüfen, ob der Bordstein an dieser Stelle flacher gestaltet werden könne, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Löw. In der Kurve komme es im Begegnungsverkehr insbesondere mit Lastkraftwagen immer wieder zu kritischen Situationen. Die hohe Bordsteinkante führe zu Beschädigungen an den Kraftfahrzeugen, sagte Löw zur Begründung.
Es sollen zunächst die technischen Möglichkeiten geprüft werden, ob und in welcher Form die Bordsteinkante abgeflacht werden kann und welche Kosten dadurch entstehen würden.
Es handele sich zunächst lediglich um einen Prüfantrag. Über die Umsetzung des Vorhabens habe das Gemeindeparlament zu befinden, ergänzte Löw.
In diesem Bereich befinde sich eine relativ hohe Bordsteinkante und eine relativ enge Straße, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Schäfer. Ungezählte schwarze Stellen an der Kante seien Zeugen von Gummiabrieb touchierter Autoreifen. Nach einer geeigneten Lösung zu suchen wäre für alle Beteiligten von Vorteil.