(Quelle: WT, 15.11.2017)
Schmidt nutzte seine Haushaltsrede in der jüngsten Gemeindevertretersitzung, um auf die Entwicklung der Löhnberger Finanzen hinzuweisen. So sei das Defizit, das sich in den Jahren 2009 bis 2013 auf 8,3 Millionen Euro kumuliert hatte, dank ausgeglichener Haushalte seit 2014 auf nunmehr 5,7 Millionen Euro gesunken. „Ein guter Weg“, wie Schmidt befand.
Die Aufwendungen und Erträge im aktuellen Ergebnishaushalt haben sich nicht verändert. Den Ausgaben von 8,6 Millionen Euro stehen Einnahmen von knapp 8,9 Millionen gegenüber. Das ordentliche Ergebnis bleibt deshalb bei knapp 250?000 Euro. Durch die außerordentlichen Einnahmen steigt der Überschuss aber auf knapp 1,1 Millionen Euro.
Änderungen im Vergleich zum Haushaltsplan, den die Gemeindevertreter Ende vergangenen Jahres verabschiedet hatten, ergeben sich aber bei den Investitionen. Einige Projekte wurden verschoben, dafür kamen neue hinzu. Unterm Strich steigen die Investitionen um 120?000 Euro auf knapp 1,4 Millionen Euro.
Für Demenzzentrum, Sanierung der Laneburg und Kita-Mensa erhält Löhnberg Darlehen des Landes
Als großes Projekt steht das Demenzzentrum im Löhnberger Ortskern demnächst auf der Agenda. Laut Schmidt entstehen dabei Kosten von 1,1 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde bereits 300?000 Euro bereitgestellt, ebenso in diesem Jahr. Hinzukommen nun 500?000 Euro als Investitionsfondsdarlehen.
Begonnen werden soll demnächst auch mit den Arbeiten an der Mensa am Kindergarten in Niedershausen. Nachdem sich bei der ersten Ausschreibungsrunde keine Firma gefunden hatte, lägen nun mehrere Angebote vor, sagte Schmidt. Die Vergabe stehe bevor, sodass die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen sollen. 350?000 Euro sind dafür und für die Erneuerung der Heizung vorgesehen.
Um die Lebensqualität in den Ortsteilen zu steigern, sollen einige Parks angelegt werden. Etwa in der Ortsmitte von Löhnberg, wo nahe der alten Volkshalle bereits Häuser abgerissen wurden. Im nächsten Jahr soll eine weitere Immobilie dem Erdboden gleichgemacht werden. Die geplante „grüne Lunge“ werde scherzhaft schon „Central Park“ genannt, sagte Schmidt mit einem Schmunzeln. 95?000 Euro werden für das Projekt in diesem Jahr im Haushalt neu aufgenommen. Auch in Obershausen will Schmidt einen Platz zum Verweilen schaffen, indem ein leer stehendes Haus aufgekauft und abgerissen werde. 10?000 Euro sind dafür nun reserviert. Und am Ortsrand von Löhnberg nahe des neuen Bürgerhauses „Löhnberger Lilie“ arbeitet die Gemeinde an einem naturnahen Erholungspark. Für den Ankauf von Land werden deshalb 15?000 Euro in den Haushalt eingestellt.
Auch unabwendbare Aufgaben spiegeln sich in dem Zahlenwerk wider, etwa Arbeiten an Wasserversorgung
Aber auch unabwendbare Aufgaben spiegeln sich in dem Zahlenwerk wider: etwa die Sanierung des Hochbehälters in Niedershausen, die Ausstattung der Feuerwehr Obershausen mit einem neuen Fahrzeug und die Sanierung des Tiefbrunnens I. In Obershausen soll ab dem kommenden Jahr die Dillhäuser Straße saniert und dabei Kanal- und Wasserrohre ausgetauscht werden. Weil deshalb die Wilhelmstraße in Niedershausen nicht gleich angepackt werden kann, will die Gemeinde aus Gründen der Verkehrssicherheit 35?000 Euro in die Hand nehmen, um die Straße behelfsmäßig herzurichten.
Der Fußweg nach Selters ist in diesem Jahr saniert worden. Die Kosten von 67?000 Euro werden durch Minderausgaben bei der Sanierung des Kinderspielplatzes in Selters und für das Dorfjubiläum in Selters sowie einer Zahlung der Jagdgenossenschaft (25?000 Euro) gedeckt.
In der Haushaltsrede verkündete Schmidt zudem, dass für die Sanierung der Laneburg drei Millionen Euro als Investitionsfondsdarlehen vom Land Hessen gewährt worden sind. Weil Wasser ins Mauerwerk des historischen Bauwerks eingedrungen ist, hatte die Gemeinde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Laut Schmidt liegt dies zwar noch nicht vor. Aber das Geld soll nach Abstimmung mit der Denkmalpflege genutzt werden, um der Laneburg wieder ein Dach zu verpassen und sie an das Fernwärmenetz anzuschließen. So solle dafür gesorgt werden, dass das Mauerwerk vor eindringendem Wasser von oben und unten im Keller geschützt wird, erklärte Schmidt.