Aus der Presse

250 000 Euro bleiben unterm Strich

Ein derartig großes Bauprojekt wie das neue Dorfgemeinschaftshaus in der Kerngemeinde wird es im neuen Jahr wohl nicht geben. Für das Projekt „altersgerechtes Wohnen“ in der Volkshalle verhandelt Bürgermeister Frank Schmidt (SPD) noch über Zuschüsse.

Dennoch wird in Löhnberg auch 2017 gebaut. Eines der größten Vorhaben ist die Einrichtung eines Gesundheitszentrums in der alten Schule, wie er bei der Vorstellung des Haushaltsplans für 2017 den Gemeindevertretern am Donnerstagabend erklärte. Schmidt will das marode Haus sanieren und zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Oberlahn dort ein Tagesangebot für Demenzerkrankte anbieten. Die Nachfrage sei rege, erklärte er. Anfang Dezember finden Gespräche mit dem Denkmalschutz und der Heimaufsicht statt. Dann soll ein Konzept erstellt werden, bevor mit den Bauarbeiten im nächsten Jahr begonnen wird. Je 300?000 Euro hat die Gemeinde im Nachtragshaushalt für dieses Jahr und im Haushaltsplan für 2017 vorgesehen.

Das Angebot soll Angehörige, die Demenzkranke zu Hause pflegen, entlasten. Die Idee ist, dass die Erkrankten für ein paar Stunden am Tag in der Einrichtung betreut werden, sodass die pflegenden Angehörigen Zeit zum Verschnaufen und für sich haben. „Es sind ja meist Frauen. Die bleiben dabei oft auf der Strecke“, argumentiert Schmidt. Mit den Bürgermeistern von Weilburg und Merenberg habe das DRK ebenfalls Gespräche geführt, um in den Kommunen ähnliche Angebote umzusetzen, die Signale seien positiv, sagte Schmidt, der gleichzeitig DRK-Vorsitzender ist.

Insgesamt will die Gemeinde in 2017 rund 1,8 Millionen Euro investieren. 801?000 Euro sollen als Zuschüsse fließen, 428?000 Euro mithilfe von Krediten gestemmt werden. Da gleichzeitig 622?000 Euro getilgt werden, verringert sich die Schuldenlast der Gemeinde um etwa 193?000 Euro. Allerdings: Die Gesamtschulden der Gemeinde belaufen sich momentan auf 20,4 Millionen Euro.

Die Infrastruktur, also Wasser- und Kanalnetz sowie Straßen, Feuerwehren und Kindergärten, wird „konsequent ausgebaut bei gleichzeitiger Reduzierung der Schulden“. Investiert werde im kommenden Jahr in allen Ortsteilen, betonte Schmidt. In der Kerngemeinde fließen etwa 32?000 Euro ins Wassermuseum, ebenso viel bei für den geplanten Aussichtsturm. Die Sanierung des Tiefbrunnens I belastet den Haushalt mit 71?000 Euro, insgesamt wird die Erneuerung der Technologie 171?000 Euro kosten.

In Niedershausen muss der Hochbehälter saniert werden, das kostet 192?000 Euro insgesamt. 2017 ist der größte Teil davon verbucht –??103?000 Euro. Außerdem wird die Restrate für das mittlere Löschfahrzeug fällig (20?000 Euro) und 50?000 Euro für die Erweiterung des Kindergartens Niederhausen samt Heizung.

Schmidt hofft, dass im kommenden Jahr die Gelder vom Land fließen, sodass der geplante Radweg zwischen Obershausen und Nenderoth angepackt werden kann. 450?000 Euro sind dafür im Haushalt 2017 eingestellt, das Land will laut Schmidt 70 Prozent der Kosten tragen. Auch die Gemeinde Greifenstein beteiligt sich. Für ein Tragkraftspritzenfahrzeug in Obershausen sind 50?000 Euro reserviert.

Die Investitionen in Selters stehen ganz im Zeichen der 700-Jahr-Feier. 20?000 Euro stehen für die Feierlichkeiten zur Verfügung, 70?000 Euro für die Sanierung des Spielplatzes.

Schlüsselzuweisungen des Landes steigen 2017 um 310?000 Euro auf 1,8 Millionen Euro

Im nächsten Jahr erwartet die Gemeinde Löhnberg bei Ausgaben von 8,6 Millionen Euro ein Plus von rund 250?000 Euro. „Die sparsame und umsichtige Haushaltsplanung zahlt sich aus“, findet Schmidt. Und weiterhin sei es der Gemeinde möglich, Vereine zu fördern und Kinderbetreuung kostenlos anzubieten – trotz steigender Ausgaben.

Grund dafür sind unter anderem steigende Erträge. So steigen die Schlüsselzuweisungen des Landes um 310?000 Euro auf dann 1,8 Millionen Euro. Ebenso viel erhält die Gemeinde als Anteil an der Einkommenssteuer. Aus der Grundsteuer B generiert sie 540?000 Euro an Einnahmen, aus der Gewerbesteuer 610?000 Euro.

Aber auch die Ausgaben sind gestiegen. Die Kreis- und Schulumlage liegt bei 2,5 Millionen Euro – 92?000 Euro mehr als 2016. Steigen werden auch die Aufwendungen für Personal, hauptsächlich aufgrund von Tarifsteigerungen. Knapp drei Millionen Euro sind es 2017 (ein Plus von 234?000 Euro).