(Quelle: WT, 20.12.2014)
Zum zweiten Mal hintereinander hatte die Verwaltung einen ausgeglichenen Haushaltsplan vorgelegt. Das sei „eine starke Leistung“, meinte Thorsten Löw, stellvertretender SPD-Fraktionschef, in der Parlamentssitzung am Donnerstagabend im Dorfgemeinschaftshaus in Obershausen. Als „Mammutprojekt“ bezeichnete CDU-Fraktionschef Karl-Heinz Schäfer den Haushalt, dessen kleines Plus erst einmal „ein gutes Gefühl“ hinterlasse. Für die Freien Wähler attestierte Matthias Henche dem Zahlenwerk, „von Sparsamkeit geprägt“ zu sein.
Läuft alles nach Plan, steht am Ende des Jahres ein Plus von 81 916 Euro
Läuft alles nach Plan, soll Löhnberg am Ende des Jahres 2015 ein Plus von 81 916 Euro im Ergebnishaushalt haben – bei Aufwendungen von knapp 7,8 Millionen Euro. Für Investitionen sind 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Große Sprünge sind dabei nicht möglich, der Großteil wird für Pflichtaufgaben wie die Sanierung der Kanäle und Straßen ausgegeben. Die Mittel für den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses waren schon mit dem Nachtragshaushalt 2013 bereitgestellt und sind deswegen nicht im Haushalt 2015 zu finden.
Die Investitionen im kommenden Jahr seien überschaubar, aber „wir leisten uns etwas mit Mehrwert für die Bürger“, befand Schäfer und verwies auf das Wassermuseum. Auf die Frage, ob dies nötig sei, sagte der CDU-Fraktionschef, die Investition sei „vertretbar und gut“, schließlich sei Wasser ein zentrales Element in der Gemeinde und das Museum bestehe nicht nur aus Stellwänden.
Allerdings merkte er kritisch an, dass auch in Zukunft alle Investitionen auf ihre Notwendigkeit und Einsparpotenziale untersucht werden müssten. Denn erst wenn die Gemeinde drei Jahre in Folge in der Ergebnisrechnung ein Plus stehen hat, endet das Schutzschirm-Programm.
Den weiteren Schuldenabbau sieht die FWG als wichtigste Aufgabe in den kommenden Jahren. Der Schuldenstand der Gemeinde inklusive langfristiger Kredite, Kassenkredite, Abwasserverband und Gesellschaften belaufe sich auf 28 Millionen Euro, sagte Henche. „Da wir in Löhnberg neuerdings nur noch über Leuchtturmprojekte sprechen, möchte ich anmerken, dass wir in der Pro-Kopf-Verschuldung insgesamt im Landkreis eine Leuchtturmposition einnehmen“, fügte der FWG-Politiker an. Sein Argument: Nur geringere Schulden und damit weniger Belastungen für die Bürger würden das Leben in der Gemeinde attraktiv halten.
Die Investitionen der Vergangenheit haben sich aus Löws Sicht bereits bezahlt gemacht. Er nannte die energetische Sanierung der kommunalen Gebäude als Beispiel. Dadurch spare Löhnberg nun Energiekosten.
Und auch das Engagement der Löhnberger Bürger spare der Kommune Geld. Er erinnerte in diesem Zusammenhang beispielsweise an das Backhaus und den Brunnen in Obershausen und an die mehr als tausend Stunden Arbeit, die der TuS Niedershausen für den Bau des Hybridrasenplatzes geleistet hat.