(Quelle: WT, 16.04.15)
Löhnberg (red). Wo die drei Windräder des interkommunalen Windparks Oberlahn auf Löhnberger Seite stehen könnten, haben sich Bürger der Gemeinde auf Einladung der SPD Löhnberg angesehen.
Thomas Zipp, Vorsitzender der Löhnberger Gemeindevertretung, erklärte, dass die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Weilburg mehr als dürftig sei und diese nicht abgestimmte Alleingänge unternähmen. Bürgermeister Frank Schmidt (SPD) erläuterte danach den Interessierten die derzeitigen Standortpläne.
Am „Blauen See“ ist ungeeignet
Das erste Windrad auf dem Löhnberger Gebiet ist direkt neben dem „Blauen See“ vorgesehen. Die beiden anderen Stromerzeuger sind im Wirtschaftswald hinter dem „Hintersten Kopf“ und hinter dem „Vordersten Kopf“ Richtung Merenberger Gemarkung vorgesehen.
Bei der Diskussion mit den Teilnehmern wurde deutlich, dass der Standort in der Nähe des „Blauen Sees“ als sehr kritisch gesehen wird. Durch eine Windkraftanlage würde der Freizeit- und Erholungswert des Wanderweges und Waldes erheblich gemindert.
Der „Blaue See“ ist ein beliebtes Wanderziel und fest in die Gesamtkonzeption der Waldpädagogik in Kindergarten, Schule und Ferienfreizeiten durch die Vogelschutzgruppe, die Gemeinde und Hessen Forst eingebettet. Die Bürger waren sich einig, dass das Gebiet „Blauer See“, Diana-Quelle, Forstbotanischer Garten, Grillplatz mit Köhlerhütte, Aussichtsturm, Naturlehrpfad und Judenfriedhof vollkommen ungeeignet für einen Windradstandort ist.
Die beiden anderen Standorte, die sich im Wirtschaftswald der Gemeinde befinden, wurden eher neutral bewertet. Dort müssen keine zusätzlichen Bäume gefällt werden, weil dort bereits jährlich Holzeinschlag gemacht wird, der im Wirtschaftsplan des Forstes eingerechnet wird.
Ob diese Anlagen aber überhaupt kommen können, müssen nun die Wirtschaftsdaten zeigen, die nach Meinung der SPD nun endlich vorgelegt werden sollten.
Es sei ansonsten unverantwortlich, Entscheidungen zu treffen, die Millionenbeträge nach sich ziehen, wenn ein deutlicher gesicherter wirtschaftlicher Gewinn für die Gemeinde Löhnberg nicht feststeht. Klar ist damit auch, dass wenn dieser Gewinn nicht sicher erwirtschaftet werden kann, die SPD der Umsetzung des Interkommunalen Windparks nicht zustimmen wird.