Aus der Presse

SPD lädt zum Empfang

(Quelle: WT, 7.3.18)

LÖHNBERG-NIEDERSHAUSEN Der SPD-Ortsverein Löhnberg lädt alle Interessierten für Samstag, 10. März, ab 14 Uhr zum Jahresempfang in das „Gasthaus Neu“ zum Westerwald nach Niedershausen ein. Redner ist der Landeschef und Fraktionsvorsitzende im Landtag sowie stellvertretende Bundesvorsitzende, Thorsten Schäfer-Gümbel. Bürgermeister Frank Schmidt (SPD) gibt einen Ausblick auf die Entwicklung Löhnbergs. Langjährige Mitglieder werden geehrt und neue Mitglieder begrüßt. Im Anschluss gibt es einen Imbiss. (red)

Löhnberg sagt Ja zur Hessenkasse

(Quelle: WT, 17.02.18)

Der Kassenkredit, eine Art Dispo der Kommunen, war ursprünglich für die Überbrückung kurzfristiger Zahlungsengpässe gedacht, in der Vergangenheit vielerorts aber zum Ausgleichen der Haushaltsschieflage genutzt worden. Mit dem Entschuldungsprogramm Hessenkasse will die schwarz-grüne Landesregierung dies ändern. Nach dem kommunalen Schutzschirm des Landes wird Löhnberg nun auch davon Gebrauch machen.

So löst die Hessenkasse über die landeseigene Wirtschafts- und Strukturbank zum 1. Juli den Kassenkredit in Höhe von 9,1 Millionen Euro ab, die übrigen 900?000 Euro sind Vorfinanzierungen. Löhnberg verpflichtet sich im Gegenzug, in den kommenden 30 Jahren pro Jahr 109?475 Euro als Tilgungsanteil zu zahlen. Das sind am Ende 3,3 Millionen Euro. Den Rest übernimmt das Land Hessen – und damit mehr als bei vielen anderen Kommunen. Üblicherweise sollen Land und Kommune je die Hälfte tilgen. Doch dies ist im Fall Löhnberg in der Maximallaufzeit von drei Jahrzehnten nicht zu schaffen, so dass das Land einspringt.

Ab Sommer darf Löhnberg den Kassenkredit künftig nur noch nutzen, um tatsächliche Liquiditätsengpässe auszugleichen, etwa wenn Gehälter oder Rechnungen gezahlt werden müssen.

In der Gemeindevertretung warb Löhnbergs Bürgermeister Frank Schmidt für Zustimmung. Zwar liege die Verzinsung der Kassenkredite derzeit bei 0,01 Prozent, meinte der Sozialdemokrat. Diese Niedrigzinsphase könne aber auch mal wieder vorbei sein und die Verzugszinsen wieder anziehen. „Das System Hessenkasse ist in Ordnung“, sagte Schmidt deshalb mit Blick auf das Zinsänderungsrisiko.

Seit Jahrzehnten führe Löhnberg die Kredit-Hitlisten an, meinte Schmidt. Dies liege zum Einen daran, dass bis 2011 Wasser- und Abwassergebühren nicht kostendeckend erhoben wurden und so ein jährliches Defizit von einer halben Million Euro entstand. Auf der anderen Seite habe Löhnberg erhebliche Gewerbesteuerausfälle und Rückzahlungen wegstecken müssen.

Bei sechs Millionen Euro lag der Kassenkredit laut Schmidt im Jahr 2009. Durch den kommunalen Schutzschirm des Landes wurden zwischenzeitlich bereits 3,8 Millionen Euro abgelöst. Dennoch sind es heute noch zehn Millionen Euro.

Weil Löhnberg erheblich profitiere, „wäre es nicht nachvollziehbar, wenn wir es nicht nutzen“

„Keiner von uns hat die Hoffnung gehabt, dass wir den Kassenkredit in den nächsten Legislaturperioden aus eigener Kraft auf Null gesetzt hätten“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Schäfer. Und auch SPD-Fraktionschef Thorsten Löw befand: Weil Löhnberg erheblich profitiere, „wäre es nicht nachvollziehbar, wenn wir die Hessenkasse nicht nutzen würden“.

Die SPD-Fraktion stellte aber noch einen Antrag zum Thema, den die Genossen vielerorts in ähnlicher Form in die Kommunalparlamente einbringen. Darin wird die schwarz-grüne Landesregierung aufgefordert, zur Finanzierung der Hessenkasse nicht überwiegend die Kommunen heranzuziehen. Die SPD kritisiert damit, dass vor allem Mittel genutzt werden, die ursprünglich den Kommunen zugedacht waren. Seit Jahren statte das Land die Kommunen finanziell schlecht aus, etwa beim Ausbau der Kinderbetreuung, monierte Löw. Damit trage das Land einen Teil der Verantwortung.

Die CDU wies die Forderung als „unangemessen“ zurück. „Auch das Geld muss irgendwoher kommen und würde an anderen Stellen fehlen“, meinte Schäfer. Er erinnerte daran, dass die Gemeindevertretung durch falsche Entscheidungen (nicht kostendeckende Wasser- und Abwassergebühren) zur Höhe des Kassenkredits beigetragen habe. Am Ende wurde der Antrag mit den Stimmen der SPD angenommen.

Millionenprojekt geht durch

(Quelle: WT, 21.12.17)

In dem Zahlenwerk werden die drei Millionen Euro verbucht, die das Land Hessen als Investitionsfondsdarlehen gewährt hat. Das Geld ist dafür gedacht, die Laneburg wieder mit einem Dach zu versehen und deren Kellerräume trocken zu legen. Denn Wasser, das sowohl von oben als auch von unten ins Mauerwerk eindringt, setzt dem historischen Bauwerk zu.

Das ist aber nicht die einzige Änderung, die noch im Nachtragshaushalt aufgenommen wurde. Eine halbe Million Euro als Investitionszuschuss wird für das Demenzzentrum verbucht. Nun stehen für den Umbau des alten Gebäudes 800?000 Euro bereit.

Ein Multifunktionsdrucker für den Kindergarten in Löhnberg schlägt mit 1000 Euro zu Buche und die Beschaffung von Atemschutzgeräten wird mit einer ersten Rate von 11?500 Euro berücksichtigt.

Ingesamt summieren sich die Investitionen damit in diesem Haushaltsjahr auf 4,9 Millionen Euro. Die Kreditaufnahme steigt auf 4,1 Millionen Euro.

Im laufenden Verwaltungsgeschäft erwartet die Gemeinde in diesem Jahr Einnahmen von gut 8,9 Millionen Euro. Unterm Strich soll im ordentlichen Ergebnis ein Überschuss von 248?900 Euro stehen.

Die Gemeindevertreter billigten in der jüngsten Sitzung den Nachtragshaushalt geschlossen. (ohe)

Neuer Entwurf für alte Volkshalle

Diesen stellte der Weilburger Architekt Matthias Losacker am Donnerstagabend in der Löhnberger Gemeindevertretersitzung vor.

Im Gegensatz zu den Entwürfen aus dem Jahr 2014, die ebenfalls aus dem Büro Ritz & Losacker stammen, wird eine Nummer kleiner geplant. Sollten damals 31 seniorengerechte Wohnungen entstehen, sind nun 21 vorgesehen.

Denn statt die leer stehende Volkshalle umzubauen, wie es ursprünglich angedacht war, soll der Bau aus dem Jahr 1952, der in den 80er Jahren erweitert wurde, bis zur Bodenplatte abgerissen werden. Darauf soll der Neubau entstehen – allerdings wird das neue Gebäude nicht die gesamte Grundfläche einnehmen.

21 barrierefreie Wohneinheiten sollen auf drei Etagen verteilt werden und über Blick ins Lahntal verfügen

Wie Losacker in der Sitzung erklärte, werden die 21 Wohnungen auf drei Etagen verteilt. Die Wohnfläche beläuft sich insgesamt auf 1420 Quadratmeter. Die Wohnungen sind für ein bis zwei Personen gedacht, zwischen 47 und 82 Quadratmeter groß und barrierefrei, das heißt, auch mit Rollstuhl oder Rollator zu nutzen. Es werden zwei Treppenhäuser mit Aufzug geschaffen, von denen aus jeweils drei beziehungsweise vier Wohnungen zu erreichen sind. „Es wird keinen langen Flur geben“, sagte der Architekt.

Die Wohnungen verfügen allesamt über ein Wohnzimmer mit Essbereich und offener Küche, ein Bad mit Dusche, ein Schlafzimmer und einen Balkon oder eine Terrasse. Große, bodenhohe Fenster geben in fast jeder Wohneinheit den Blick auf die Lahn frei.

Das Gebäude soll leicht zurückgesetzt von der mächtigen Natursteinmauer, die als Brüstung für die Terrassen im Erdgeschoss dient, errichtet werden. Wie Bürgermeister Frank Schmidt (SPD) in der Gemeindevertretersitzung mitteilte, sei nur der untere Teil der alten Stadtmauer denkmalgeschützt. Dies sei bei einem Gespräch mit der Bezirkskonservatorin erörtert worden.

Auf der dem Ortskern zugewandten Seite sollen Parkplätze, aber auch Grünanlagen angelegt werden. Durch die kleinere Grundfläche gewinne man Platz dafür, sagte Losacker. Die Planungen sehen derzeit vor, dass die Fassade so verputzt wird, dass sie die Anmutung von hellem Sandstein erhält. Die Heizzentrale im Keller soll erhalten bleiben und der Neubau ebenfalls von dort aus versorgt werden.

Ursprünglich war geplant, dass die Löhnberger Wohnungsbaugesellschaft, der die Volkshalle gehört, das Gebäude zu Wohnungen umbauen lässt und dann an das Deutsche Rote Kreuz vermietet. Die Kosten für den Umbau wurden damals auf etwa 4,4 Millionen Euro geschätzt.

Der Umbau sei sehr teuer und kaum finanzierbar, wolle man einen günstigen Mietpreis bieten, sagte Schmidt auf TAGEBLATT-Nachfrage. So sei vor Monaten der Gedanke aufgekommen: Was ist, wenn man die Volkshalle abreißt und ein schmaleres Gebäude errichtet? Laut Schmidt geht eine erste grobe Schätzung von Investitionskosten von etwa 2,4 Millionen Euro für den neuen Entwurf aus. Der Errichtungspreis pro Quadratmeter liege dann nicht mehr bei knapp 3000 Euro, sondern bei unter 1800 Euro. Damit ließe sich der Wunsch der Gemeinde, eine Kaltmiete von 8,50 Euro anzusetzen, realisieren.

Zwei Investoren haben Interesse an dem Projekt bekundet – Gemeinde müsste dann nichts zahlen

Hinzu komme die marode Bausubstanz, sagte Schmidt. Das Dach sei undicht und die Abwasserkanäle aus den 50er Jahren, die zum Teil unter dem Bauwerk liegen, seien eingestürzt.

Verändert haben sich auch die Vorzeichen für die Kostenübernahme. Nach Angaben des Rathauschefs gibt es zwei Interessenten, die als Investor für das Projekt auftreten wollen. Namen nannte Schmidt mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht. Es handele sich einerseits um einen privaten Investor, zum anderen um eine Bank.

Denkbar sei, dass die gemeindeeigene Wohnungsbaugesellschaft die Volkshalle einem Investor in Erbpacht für 99 Jahre überlässt, meinte der Rathauschef. Die Entscheidung dafür liegt beim Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Der Gemeindevorstand habe aber bereits zwei Bedingungen per Votum festgelegt, sagte Schmidt. So wolle die Gemeinde, dass der Entwurf von Matthias Losacker umgesetzt werde. Außerdem dürfe die Kaltmiete 8,50 Euro pro Quadratmeter nicht übersteigen.

Der Vorteil aus Schmidts Sicht ist, dass die Kommune kein Geld in die Hand nehmen müsse, wenn ein Investor das Projekt stemme. Aber zunächst müsse die detaillierte Kostenplanung abgewartet werden. Schmidt sagte mit Blick auf die zeitliche Planung: „Ich würde mich freuen, wenn wir nächstes Jahr anfangen könnten, zu bauen.“

Die Volkshalle war Anfang 2013 geschlossen worden. Die aktuellen Brandschutzauflagen wurden nicht erfüllt, Genehmigungen für die Umbauten fehlten und ausreichend Parkplätze gab es auch nicht. Damals wurde die Idee geboren, an dieser Stelle Seniorenwohnungen einzurichten.

Pläne für Umbau der Volkshalle sind Thema

Der Weilburger Architekt Matthias Losacker wird die überarbeiteten Pläne in der öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 7. Dezember, vorstellen.

Während der letzten Gemeindevertretersitzung in diesem Jahr werden die Kommunalpolitiker zudem den Haushaltsentwurf für das neue Jahr beraten und beschließen. Dieser sieht am Ende des Jahres 2018 einen Überschuss von 123?000 Euro vor. Auch der Nachtragshaushalt für das noch laufende Jahr steht zur Abstimmung. Dieses Zahlenwerk spiegelt vor allem die Veränderungen bei den Investitionen wider. Auf der Tagesordnung steht außerdem der Bebauungsplan „Auf dem Schletsberg“ und die Stellplatzsatzung der Gemeinde.

Die öffentliche Sitzung findet am Donnerstag, 7. Dezember, ab 20 Uhr im großen Saal des neuen Bürgerhauses „Löhnberger Lilie“ statt.

Verkehr: SPD und CDU uneins

(Quelle: WT, 17.11.17)

Die CDU-Fraktion hatte zur jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter vier Vorschläge unterbreitet, wie aus ihrer Sicht die Verkehrssituation in der Großgemeinde an einzelnen Punkten verbessert werden könnte. Zum Teil hätten sie damit Wünsche der Bürger aufgegriffen, sagte Vorsitzender Karl Heinz Schäfer zur Begründung.

Was die Zuschauer bei der Sitzung dann erlebten, war eine zuweilen sehr hitzig geführte Diskussion zwischen CDU auf der einen und SPD auf der anderen Seite. In deren Verlauf stand dann der Vorwurf im Raum, die SPD lehne die Anträge der Christdemokraten pauschal ab. Dies missfiel den Sozialdemokraten hörbar. Mehrere Vertreter stellten deswegen klar, dass die Anträge nicht einfach abgelehnt würden, weil sie eine CDU-Handschrift tragen, sondern aus inhaltlicher Sicht. Am Ende gab der SPD-Fraktionschef Thorsten Löw noch eine persönliche Erklärung mit eben diesem Tenor ab.

Tempo 30 am Spielplatz in der Talhofstraße in Selters wird nicht kommen

Aber worum ging es inhaltlich? Die Anträge und Argumente im Überblick:

Mehrmals hat die Parksituation in der oberen Wetzlarer Straße die Gemeindevertreter beschäftigt. Die Kommune ließ Parkplätze und Parkverbotszonen neu ausweisen. Aus Sicht der CDU ist die Lösung „noch nicht optimal“, sagte Schäfer. Seine Fraktion schlug vor, die beiden Parkplätze hinter dem Kreisel zu entfernen oder neu anzuordnen. Das Argument: Der Abstand zwischen den Buchten und zur Kreiselausfahrt ist nicht groß genug, sodass Busse und Lkw bei Gegenverkehr nicht einscheren könnten.

Für die SPD widersprach Udo Jung: „Die Situation hat sich verbessert“. Er berichtete, dass vom Kreisel bis zum ersten Parkplatz 32 Meter, zwischen den beiden Buchten 17 Meter Platz seien. Er appellierte an alle, am oberen Ende zu warten, wenn etwa ein Sattelzug von unten in die Straße einbiegt. Bürgermeister Frank Schmidt (SPD) stellte klar: „Eine Verschiebung der Parkplätze geht nicht.“ Die Kennzeichnung sei mit allen Behörden abgesprochen, Spielraum nicht mehr vorhanden. Schmidt kündigte an, dass dank einer Vertretung die Ordnungspolizei ab sofort wieder kontrollieren wird.

Mit einem zweiten Antrag wollte die CDU erreichen, dass die Zufahrtswege zum Parkplatz am Bürgerhaus „Löhnberger Lilie“ und den Sportplätzen befestigt werden. Die unebenen Wegstücke stellen aus Sicht der Christdemokraten gerade für ältere Fußgänger, Rollstuhlfahrer oder Familien mit Kinderwagen ein Hemmnis und gegebenenfalls ein Sicherheitsrisiko dar, gerade im Winter. Deshalb sollten die Wegstücke jetzt gepflastert oder geteert werden.

Mit dem Endausbau des Wohngebiets „Taunusblick“ in 2018 werde dieser Bereich geteert, sagte Schmidt. Jetzt eigens für das Stück Teermaschinen anrollen zu lassen, sei zu teuer und unverhältnismäßig. Angesichts dieses Arguments schlug die CDU vor, eine wassergebundene Decke als Übergang zu schaffen. Das lehnte die SPD mit dem Verweis auf den nicht geeigneten Untergrund ab.

Im Blick hatten die CDUler auch die Selbenhäuser Straße. Nachdem mehrere Einkaufsmärkte im Gewerbegebiet Güldenstadt angesiedelt wurden, sollte für Fußgänger, die aus dem Ort oder vom „Norma“ kommend zum Einkaufen wollen, ein sicherer Übergang geschaffen werden. Aufgrund des starken Verkehrs hätten sie oft Probleme, die Straße zu queren, sagte Bernd Immel (CDU).

Mit Verweis auf die bereits abgestimmten und beschlossenen Pläne für den Anschluss an die B?49 und die dadurch notwendigen Umbauten in der Selbenhäuser Straße sagte der Rathauschef, dass die Gemeinde auf den Bewilligungsbescheid aus Wiesbaden warte. Vorher werde nichts gebaut, zumal die Selbenhäuser Straße eine Landesstraße sei und damit nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde falle.

Für Tempo 30 am Spielplatz in der Selterser Talhofstraße sprach sich die CDU in einem vierten Antrag aus. Dies werde mehr Sicherheit für auf der Straße spielende Kinder, aber auch für Nutzer des Dorfgemeinschaftshauses, die gegenüber parken, bringen, lautete das Argument.

Handlungsbedarf sah die SPD hier nicht. Es handele sich um ein Wohngebiet, die Talhofstraße ende im Feld und es gelte überall rechts vor links, sagte Jung. „Man kann nicht zügig durchfahren.“ Außerdem weise ein Verkehrsschild auf spielende Kinder hin, Fahrer müssten jederzeit bremsbereit sein.

Kein elektronisches Informationssystem

Abgelehnt wurde mit der Stimmenmehrheit der SPD auch der CDU-Antrag auf Einführung eines elektronischen Amts- und Informationssystems. Die CDU hatte vorgeschlagen, dass die Kosten für diese Software sowie möglicherweise notwendige Hardware wie Tablets oder Notebooks für Verwaltung und Mitglieder der Gremien geprüft werden. Die CDU verspricht sich dadurch ein effizienteres Arbeiten und schnellere Kommunikation. Die SPD hingegen hatte Zweifel, ob dies in einer kleinen Kommune mit einer geringen Anzahl von Vorlagen notwendig sei. Außerdem müsste, so die SPD, Personal für die Pflege der Datenbank abgestellt werden.

Für schlechte Zeiten vorgesorgt

(Quelle: WT, 15.11.2017)

Möglich wird dies laut Schmidt, weil die Kommune ihre Immobilien in die gemeindeeigene Wohnungsbau GmbH übertragen hat und die für die Unterhaltung notwendigen Rückstellungen auflösen konnte. So kommen in diesem Jahr 806?000 Euro als außerordentlicher Ertrag im Ergebnishaushalt hinzu. Dieses Geld werde direkt verwendet, „um für zukünftige Zeiten gerüstet zu sein“ und mögliche Schwankungen, etwa bei den Gewerbesteuereinnahmen, ausgleichen zu können. Deshalb fließt die Summe in die allgemeine Rücklage.

Schmidt nutzte seine Haushaltsrede in der jüngsten Gemeindevertretersitzung, um auf die Entwicklung der Löhnberger Finanzen hinzuweisen. So sei das Defizit, das sich in den Jahren 2009 bis 2013 auf 8,3 Millionen Euro kumuliert hatte, dank ausgeglichener Haushalte seit 2014 auf nunmehr 5,7 Millionen Euro gesunken. „Ein guter Weg“, wie Schmidt befand.

Die Aufwendungen und Erträge im aktuellen Ergebnishaushalt haben sich nicht verändert. Den Ausgaben von 8,6 Millionen Euro stehen Einnahmen von knapp 8,9 Millionen gegenüber. Das ordentliche Ergebnis bleibt deshalb bei knapp 250?000 Euro. Durch die außerordentlichen Einnahmen steigt der Überschuss aber auf knapp 1,1 Millionen Euro.

Änderungen im Vergleich zum Haushaltsplan, den die Gemeindevertreter Ende vergangenen Jahres verabschiedet hatten, ergeben sich aber bei den Investitionen. Einige Projekte wurden verschoben, dafür kamen neue hinzu. Unterm Strich steigen die Investitionen um 120?000 Euro auf knapp 1,4 Millionen Euro.

Für Demenzzentrum, Sanierung der Laneburg und Kita-Mensa erhält Löhnberg Darlehen des Landes

Als großes Projekt steht das Demenzzentrum im Löhnberger Ortskern demnächst auf der Agenda. Laut Schmidt entstehen dabei Kosten von 1,1 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde bereits 300?000 Euro bereitgestellt, ebenso in diesem Jahr. Hinzukommen nun 500?000 Euro als Investitionsfondsdarlehen.

Begonnen werden soll demnächst auch mit den Arbeiten an der Mensa am Kindergarten in Niedershausen. Nachdem sich bei der ersten Ausschreibungsrunde keine Firma gefunden hatte, lägen nun mehrere Angebote vor, sagte Schmidt. Die Vergabe stehe bevor, sodass die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen sollen. 350?000 Euro sind dafür und für die Erneuerung der Heizung vorgesehen.

Um die Lebensqualität in den Ortsteilen zu steigern, sollen einige Parks angelegt werden. Etwa in der Ortsmitte von Löhnberg, wo nahe der alten Volkshalle bereits Häuser abgerissen wurden. Im nächsten Jahr soll eine weitere Immobilie dem Erdboden gleichgemacht werden. Die geplante „grüne Lunge“ werde scherzhaft schon „Central Park“ genannt, sagte Schmidt mit einem Schmunzeln. 95?000 Euro werden für das Projekt in diesem Jahr im Haushalt neu aufgenommen. Auch in Obershausen will Schmidt einen Platz zum Verweilen schaffen, indem ein leer stehendes Haus aufgekauft und abgerissen werde. 10?000 Euro sind dafür nun reserviert. Und am Ortsrand von Löhnberg nahe des neuen Bürgerhauses „Löhnberger Lilie“ arbeitet die Gemeinde an einem naturnahen Erholungspark. Für den Ankauf von Land werden deshalb 15?000 Euro in den Haushalt eingestellt.

Auch unabwendbare Aufgaben spiegeln sich in dem Zahlenwerk wider, etwa Arbeiten an Wasserversorgung

Aber auch unabwendbare Aufgaben spiegeln sich in dem Zahlenwerk wider: etwa die Sanierung des Hochbehälters in Niedershausen, die Ausstattung der Feuerwehr Obershausen mit einem neuen Fahrzeug und die Sanierung des Tiefbrunnens I. In Obershausen soll ab dem kommenden Jahr die Dillhäuser Straße saniert und dabei Kanal- und Wasserrohre ausgetauscht werden. Weil deshalb die Wilhelmstraße in Niedershausen nicht gleich angepackt werden kann, will die Gemeinde aus Gründen der Verkehrssicherheit 35?000 Euro in die Hand nehmen, um die Straße behelfsmäßig herzurichten.

Der Fußweg nach Selters ist in diesem Jahr saniert worden. Die Kosten von 67?000 Euro werden durch Minderausgaben bei der Sanierung des Kinderspielplatzes in Selters und für das Dorfjubiläum in Selters sowie einer Zahlung der Jagdgenossenschaft (25?000 Euro) gedeckt.

In der Haushaltsrede verkündete Schmidt zudem, dass für die Sanierung der Laneburg drei Millionen Euro als Investitionsfondsdarlehen vom Land Hessen gewährt worden sind. Weil Wasser ins Mauerwerk des historischen Bauwerks eingedrungen ist, hatte die Gemeinde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Laut Schmidt liegt dies zwar noch nicht vor. Aber das Geld soll nach Abstimmung mit der Denkmalpflege genutzt werden, um der Laneburg wieder ein Dach zu verpassen und sie an das Fernwärmenetz anzuschließen. So solle dafür gesorgt werden, dass das Mauerwerk vor eindringendem Wasser von oben und unten im Keller geschützt wird, erklärte Schmidt.