Aus der Presse

Im Herbst soll der Rohbau stehen

(Quelle: WT, 07.08.15)

LÖHNBERG Es ist die erste Grundsteinlegung in Löhnberg nach knapp 50 Jahren: Dutzende Bürger sind am Donnerstagvormittag an den Sportplatz in Löhnberg gekommen. Dort wird für 4,7 Millionen Euro ein neues Dorfgemeinschaftshaus mit integriertem Sportlerheim gebaut.

21,50 Meter breit, 47,80 Meter lang und knapp neun Meter hoch soll das Dorfgemeinschaftshaus am Löhnberger Ortsrand werden. Das Fundament ist gegossen, die ersten Steine sind gemauert und nun auch der offizielle Grundstein gelegt. Schon im Herbst soll laut dem zuständigen Architekten Matthias Losacker der Rohbau stehen, noch vor den Weihnachtsfeiertagen Richtfest gefeiert werden. Im August kommenden Jahres soll das Gebäude dann in Betrieb genommen werden.

Bürgermeister Frank Schmidt (SPD) kündigte bei der Grundsteinlegung an, dass die Gemeinde alle zwei Monate eine Baustellenführung für Bürger anbieten wolle, „die Neugierde ist groß“. Schmidt bezeichnete die Grundsteinlegung denn auch als „großen Tag für uns“. Der Neubau, der das in die Jahre gekommene Sportlerheim ersetzt und gleichzeitig Nachfolger der geschlossenen Volkshalle ist, war zunächst umstritten. Das Bündeln unterschiedlicher Veranstaltungsmöglichkeiten an einem Ort sei aber eine „kluge Entscheidung“, sagte Schmidt. An dem neuen Standort seien ausreichend Parkplätze vorhanden und auch Beschwerden über Lärm seien nicht zu erwarten.

In dem Dorfgemeinschaftshaus werden Sportler ihr Domizil finden, aber auch den Karnevalisten, anderen Vereinen und für Privatleute stehen die Türen offen. Ziel sei es, dass die Nutzung für Vereine weiterhin mietfrei angeboten werden soll, fügte der Bürgermeister an. Da direkt neben dem Neubau die Tartanbahn geschaffen wurde, werde das Gebäude auch für die Schulen der umliegenden Kommunen ein wichtiger Anlaufpunkt, glaubt er.

Der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD) bescheinigte der drittkleinsten Kommune im Landkreis, bei Innovationen spitze zu sein. „Auch in schwierigen Zeiten wird hier nach vorne geblickt.“ Noch dazu spare der Neubau Energie und Unterhaltungskosten.

Architekt Losacker forderte die Nutzer des Neubaus und die Bürger insgesamt auf, nach den Diskussionen im Vorfeld das Dorfgemeinschaftshaus künftig „mit Leben zu erfüllen, es zu umsorgen und einen Teil von Ihnen werden zu lassen“.

Drei der insgesamt 4,7 Millionen Euro werden über Zuschüsse und Haushaltsüberschüsse finanziert

Der Sportkreisvorsitzende Hermann Klaus betonte, wie wichtig die Förderung des Sports sei. Er hatte als Referatsleiter Sportstättenbau im hessischen Innenministerium mit Schmidt über Zuschüsse aus der Sportförderung verhandelt und meinte bei der Grundsteinlegung mit einem Augenzwinkern: Löhnberg habe nun so viele Zuschüsse erhalten, „das langt für die nächsten Jahre“. Dass die Gemeinde trotz Schutzschirm-Vertrag das 4,7-Millionen-Euro-Projekt schultern kann, hat auch mit den hohen Zuschüssen zu tun: Rund 1,5 Millionen Euro stammen aus dem Landesausgleichsstock, knapp eine halbe Million Euro hat der Landkreis Limburg-Weilburg aus den Mitteln des neuen Dorferneuerungsprogramms „Integriertes kommunales Entwicklungskonzept“ (Ikek) bewilligt. Insgesamt werden drei Millionen Euro über verschiedene Fördertöpfe finanziert – dies sei der größte Zuschuss, der in Löhnberg je für ein Projekt geflossen sei, erklärte Schmidt.

Aus Sicht des Parlamentsvorsitzenden Thomas Zipp (SPD) sei die Grundsteinlegung auch ein Symbol für die Verbindung der vier Ortsteile. Schließlich habe sich das Parlament, in dem zum Zeitpunkt der Beschlussfassung nur elf Vertreter aus der Kerngemeinde saßen, trotzdem für dieses Großprojekt entschieden. Für Zipp ein Indiz dafür, dass es kein Leuchtturmdenken gebe. Die Pflege der Gemeinschaft werde in den neuen Räumen im Vordergrund stehen, sagte der evangelische Pfarrer Dieter Pfanschillig und verwies dabei auch auf die Integration der Flüchtlinge.

Noch im August sollen die Arbeiten an einer zweiten Baustelle beginnen: dem zweiten Hybridrasenplatz in Löhnberg. Dafür wird die Grasschicht abgetragen. Schmidt hofft, dass – gute Witterung vorausgesetzt – der Rasen noch im Spätherbst eingesät werden kann.