(Quelle: WT, 26.11.15)
LÖHNBERG Das Land will in den kommenden Jahren etliche Landesstraßen sanieren. Löhnberg profitiert innerorts davon nicht. Das missfällt Bürgermeister Frank Schmidt (SPD), der vor allem in der Friedrich-Ebert-Straße und der Selbenhäuser Straße Bedarf sieht.
„Dort fahren 60 bis 80 Tonlaster am Tag durch“, erklärt der Rathauschef. Gerade wenn die Laster ihre Ladung am Löhnberger Bahnhof auf Güterzüge verteilt haben, rappele es besonders laut, wenn sie wieder Richtung Mengerskirchen fahren. Das sei für die Anwohner eine Belastung. Sowohl in der Friedrich-Ebert-Straße als auch in der Selbenhäuser Straße sieht Schmidt Sanierungsbedarf.
Schmidt: Lärm durch Laster
Die Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil sieht das anders. Die Landesstraße ist nicht in die Sanierungsoffensive des Landes Hessen aufgenommen worden. Das Land will bis 2022 rund 385 Millionen Euro an 540 Standorten investieren. Die Straßenabschnitte seien „hinsichtlich der Kriterien Verkehrssicherheit, Straßenzustand, Verkehrsbedeutung der Strecken, Verkehrsqualität und Umfeld“ bewertet und in die Prioritätenliste aufgenommen worden.
Rund um Löhnberg will das Land durchaus Geld ausgeben: So sollen 500 Meter des Straße zwischen Löhnberg und Probbach für 210 000 Euro saniert werden, und zwar direkt am Abzweig Richtung Barig-Selbenhausen. 3,4 Kilometer werden zwischen Löhnberg und Barig-Selbenhausen instand gesetzt. 830 000 Euro sind für den Abschnitt direkt vor Barig-Selbenhausen geplant.
Schmidt kann jedoch nicht verstehen, warum die Abschnitte im Wald saniert werden, die Teilstücke im Ort, wo Anwohner darunter leiden, nicht. Deswegen hat er seinen Parteifreund, den Landtagsabgeordneten Tobias Eckert, gebeten, in Wiesbaden nachzuhaken. Sowohl Anwohner als auch Bürgermeister aus dem gesamten Kreisgebiet hätten ihn wegen der Prioritätenlisten bereits angesprochen, erklärt Eckert. Löhnberg sei nur ein Beispiel für viele ähnlich gelagerte Fälle. Er bemängelt, dass die Kommunen selbst nicht gefragt wurden, welche Straßenabschnitte dringend saniert werden müssten.
Auf TAGEBLATT-Nachfrage teilte Hessen Mobil mit, dass Straßenabschnitte, deren Zustand sich über die Erwartungen hinaus verschlechtern, erneut geprüft und gegebenenfalls aus dem „finanziellen Puffer“ finanziert werden könnten. (ohe)