Aus der PresseLöhnberg

65 Flüchtlinge sind in Löhnberg untergebracht

(Quelle: WT, 30.11.15)

Das hat Bürgermeister Frank Schmidt (SPD) in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter erklärt.

In der Vereinbarung zur Unterbringung von Flüchtlingen mit dem Landkreis, die über zehn Jahre läuft, sei derzeit eine Zahl von 83 Flüchtlingen festgelegt. Er gehe aber davon aus, dass angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen im kommenden Jahr auch bis zu 100 nach Löhnberg kommen könnte, sagte der Bürgermeister. Dies halte er aber für „bewältigbar“. Weil die nötige Infrastruktur in der Kerngemeinde vorhanden sei, konzentriere sich die Unterbringung derzeit auf Löhnberg. Er könne aber nicht ausschließen, dass auch in den anderen Ortsteilen künftig Flüchtlinge leben werden.

Bisher hat die gemeindeeigene Gesellschaft drei Immobilien in der Kerngemeinde aufgekauft, zwei sind bereits bezogen, die dritte werde noch hergerichtet. Die Gemeinde schaue sich aber noch weitere Häuser an, sagte Schmidt. So sollen voraussichtlich Mitte kommenden Jahres die Flüchtlinge, die derzeit noch in Häusern von Privatpersonen untergebracht sind, ebenfalls in die Obhut der Gemeinde übergehen.

Der Großteil ist aus Syrien geflohen

Der Großteil der in Löhnberg lebenden Flüchtlinge sind Syrer (40). Außerdem seien unter anderem Iraker, Afghanen, Eritreer und Albaner vor Ort. Insgesamt zehn schulpflichtige Flüchtlingskinder sind dabei.

Kritik übte Schmidt am Vorgehen des Landes. Der Landkreis muss ad hoc 1000 Flüchtlinge zusätzlich unterbringen. Dabei sollen die Katastrophenschutzzüge beim Aufbau und der Betreuung helfen. Doch dies seien alles Ehrenamtliche der Wehren und des Deutschen Roten Kreuzes, sagte Schmidt, der gleichzeitig Vorsitzender des DRK Oberlahn ist. „Wir dürfen die Ehrenamtler nicht innerhalb weniger Wochen verheizen“, sagte er. Das Land müsse für ausreichend Betreuer und Sozialarbeiter sorgen.

Löhnberg hat über die gemeindeeigene Gesellschaft Immobilien aufgekauft und sorgt in Zusammenarbeit mit Hephata für die Betreuung der Flüchtlinge. Dafür erhält die Gemeinde eine Pauschale vom Landkreis. Im Vertrag mit dem Kreis sei auch geregelt, dass die Unterbringung nur über die Gemeinde laufe, nicht über Privatpersonen. (ohe)