Aus der Presse

Löhnberger Konzept als Vorbild

(Quelle: WT, 29.02.16)

WEINBACH Das Thema Bildung und Betreuung der Kinder im Alter bis zehn Jahre sowie die Nutzung leerstehender Gebäude und Dorfentwicklung waren Themen, zu denen die SPD Weinbach in einer Informationsveranstaltung diskutierte.

Eingeladen war auch der Löhnberger Bürgermeister Frank Schmidt (SPD), der berichtete, wie seine Gemeinde diese Aufgaben handhabt. Dort werden seit 2010 Bildung und Betreuung vom ersten bis zum zehnten Lebensjahr ohne Gebühren für die Eltern angeboten. Möglich macht das eine gesetzliche Regelung, wonach sich die staatliche finanzielle Unterstützung nicht nach der Anzahl der geschaffenen und bereit gehaltenen Plätze richtet, sondern nach der Zahl der einzelnen Kinder und deren wöchentlicher Stundenzahl in der Kita. „Nur wenn die Bude voll ist, rechnet es sich“, sagte Schmidt. In Löhnberg sei der Mut belohnt worden, die Gruppen einzurichten. Für Familien bedeutet das gebührenfreie Angebot der Kinderbetreuung eine Entlastung von bis zu 15 000 Euro pro Kind. Schmidt wertete dies als einen wichtigen Faktor vor allem für junge Familien, die in dieser Lebensphase ohnehin finanziell stark belastet seien, gleichzeitig aber noch nicht das höchsten Einkommen ihres Berufslebens erzielen würden. An die frühkindliche Erziehung und Bildung in Krippe und Kindergarten schließt sich Betreuung in der Grundschule an. In Löhnberg würden von insgesamt 180 Schülern etwa 120 die Betreuung bis 17 Uhr nutzen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Eingehend schilderte der Löhnberger Rathauschef die praktische Umsetzung und den damit verbundenen verwaltungstechnischen Aufwand. Er verhehlte nicht, dass es für die Mitarbeiter der Verwaltung eine Mehrbelastung mit sich bringe.

Unterbringung von Flüchtlingen Thema

Wenn sich die strukturellen Abläufe aber einmal eingespielt hätten, sei der Aufwand überschaubar. Weinbach verfüge zwar über ähnliche Strukturen wie Löhnberg, hinke aber in der Entwicklung deutlich hinterher, sagte Thomas Appl. Dabei böten die an einem zentralen Standort gelegenen Kindertagesstätte und Grundschule optimale Voraussetzungen. Während Weinbach in Sachen Bildung und Betreuung die Versäumnisse der vergangenen Jahre aufzuholen hat, ist die Unterbringung der Flüchtlinge eine Frage, die die Weinbacher Sozialdemokraten aktuell beschäftigt. „Wir machen alles selbst, auch Dinge, für die wir eigentlich nicht zuständig sind“, erläuterte Schmidt das Löhnberger Konzept der Flüchtlingsunterbringung. Die Asylbewerber leben in kleinen Einheiten von bis zu 20 Personen. Die Immobilien sind Eigentum der Gemeinde. Für die Betreuung sind ein hauptamtlicher Sozialarbeiter als auch ehrenamtliche Helfer zuständig. (hen)